26.11.2024 - Heute besuchte uns in den dritten Klassen ein Igelmädchen. Die Dame, die sich um die Igel kümmert, erzählte uns viel über diese Tiere und beantwortete unsere Fragen.
Das Igelmädchen, das Bianca mitgebracht hatte, wurde als Baby ohne Mutter gefunden und kam in ihre Obhut. Es wiegt aktuell etwa 500 g. Bianca kümmert sich um verletzte, kranke und zu schwache Igel, die sie vor dem Winterschlaf wieder aufpäppeln muss. In Regensburg gibt es mehrere Igelhilfe-Stationen, die jedoch überfüllt sind. Bianca vermutet, dass viele Igelbabys zu schwach für den Winterschlaf sind und nun dringend Unterstützung benötigen. Zurzeit betreut sie etwa 20 Igel. Wenn die Tiere in den Winterschlaf gehen können, werden sie in ein Außengehege (meist im Garten der Finder) gesetzt, wo sie bis März oder April schlafen.
Leider steht der Igel seit einigen Wochen auf der roten Liste und muss dringend geschützt werden. Igel gibt es schon seit dem Zeitalter der Dinosaurier, weshalb es besonders traurig ist, dass heute so vielen Igeln geholfen werden muss.
Normalerweise fressen Igel gern Insekten, doch diese sind immer seltener zu finden. Stattdessen fressen sie häufig Regenwürmer und Schnecken, deren Parasiten sie krank machen können. Man kann Igeln Katzenfutter (in einer speziellen Futterstation) und Wasser (vor allem im Sommer) anbieten. Damit sich der Igel im Garten wohl fühlt und mehr Nahrung findet, sollte der Garten unaufgeräumt bleiben, mit Laubhaufen und einheimischen Pflanzen.
Wir erfuhren auch von den Gefahren, die Igeln drohen. Kellertreppen, Mähroboter, gelbe Plastikmüllsäcke sowie Teiche und Pools stellen große Gefahren dar, da Igel hineinfallen und nicht mehr herauskommen oder sich verletzen können. In vielen Fällen ist es dann nicht mehr möglich, den Tieren zu helfen. Daher sollte man solche Gefahrenquellen abdecken oder Ausstiegshilfen schaffen.
Der Igel ist nachtaktiv. Wenn er tagsüber unterwegs ist, ist er auffällig, da dies in der Regel darauf hinweist, dass etwas nicht stimmt (z. B. eine Krankheit).
Die Igelmama verlässt ihre Jungen bereits nach vier bis sechs Wochen, wenn diese etwa 300 g wiegen.
Am Ende durften wir das brave Igelmädchen aus nächster Nähe betrachten, als es sich zu einer Kugel zusammenrollte. Zuvor hatte es sich schon ausgerollt und ließ sich schön ansehen. Das ist jedoch nicht bei allen Igeln der Fall – manche fauchen oder sind sehr scheu.
Es war ein spannender und lehrreicher Besuch, der uns gezeigt hat, wie wichtig es ist, Igel zu schützen und ihnen zu helfen. Wir werden nun noch besser auf die kleinen Tiere achten und versuchen, ihren Lebensraum zu erhalten.
Text: Kerstin Domsz
Bilder: Kerstin Domsz, Cathrin Allgöwer